John Lidfors gewinnt Deutschen Chordirigentenpreis 2021 Publikumspreis geht an die Dirigentin Franziska Kuba
Der Dirigent John Lidfors ist Preisträger des Deutschen Chordirigentenpreis 2021. Eine hochkarätig besetze Jury um den Vorsitzenden Justin Doyle ermittelte gemeinsam mit den Sängerinnen und Sängern des RIAS Kammerchor Berlin den Preisträger im Rahmen eines Finalkonzertes in der Sophienkirche Berlin. Die Dirigentin Franziska Kuba erhielt den Publikums-Preis, weitere Finalistin war Julia Selina Blank.
Der Deutsche Chordirigentenpreis wurde zum vierten Mal vom Deutschen Musikrat in Zusammenarbeit mit dem RIAS Kammerchor Berlin vergeben. Der Deutsche Chordirigentenpreis ist mit 5.000 € dotiert und wird von der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) und der Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer e.V. (VDO) gestiftet. Zusätzlich erhält der Preisträger in der Saison 2022/23 Projekte und Einstudierungen bei Partnerchören des Forum Dirigieren, unter anderem beim WDR Rundfunkchor, dem RIAS Kammerchor und dem Rundfunkchor Berlin. Der Bärenreiter Verlag vergibt darüber hinaus Förderpreise in Form von Notengutscheinen in Höhe von je 300 € an alle drei Finalisten.
Im Rahmen des Finalkonzertes präsentierte der RIAS Kammerchor unter der Leitung der drei Finalistinnen und Finalisten ein stilistisch vielfältiges Konzertprogramm, unter anderem mit Werken von Robert Schumann, Johann Sebastian Bach und Francisco Guerrero. Das Finalkonzert war der Höhepunkt und Abschluss einer einwöchigen Arbeitswoche, in der die Dirigentinnen und der Dirigent intensiv mit dem Chor arbeiten konnten. Die Jury bewertete unter anderem die Partiturkenntnisse, Leitungs- und Kommunikationsfähigkeiten und das Konzertdirigat der Kandidaten, die Sängerinnen und Sänger des RIAS Kammerchors entschieden mit: Das Gesamtvotum des Chors floss als Jurystimme in die Bewertung ein.
Die Jury setzte sich zusammen aus Justin Doyle (Vorsitz), Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RIAS Kammerchors, Prof. Kerstin Behnke, Professorin für Chor- und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, Prof. Anne Kohler, Professorin für Chorleitung an der Hochschule für Musik Detmold, Prof. Fredrik Malmberg, Chefdirigent des Eric Ericson Kammerchors sowie Professor für Chordirigieren an der Königlichen Musikhochschule Stockholm, Prof. Stefan Parkman, ehemaliger Chefdirigent des WDR Rundfunkchores, Manuel Pujol, Chordirektor der Staatsoper Stuttgart, Johannes Schendel, Sänger des RIAS Kammerchors, und Grit Schulze, Redakteurin und Moderatorin beim MDR.
Deutschlandfunk Kultur sendet den Mitschnitt des Finalkonzertes am Donnerstag, 2. Dezember, ab 20:03 Uhr.
Programm des Finalkonzerts
Robert Schumann aus Vier Doppelchöre op.141, An die Sterne
Jonathan Harvey aus Missa Brevis, Agnus Dei
Francisco Guerrero Regina caeli à 8
Johann L. Bach Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist
Robert Schumann „Zuversicht“
Jonathan Harvey aus Missa Brevis, Gloria
Francisco Guerrero O sacrum convivium à 5
Johann Chr. Bach Herr, nun lässest du deinen Diener
Robert Schumann „Talismane“
Jonathan Harvey Sanctus, Benedictus
Francisco Guerrero O altitudo divitiarum
Johann L. Bach Das ist meine Freude
Johann S. Bach „Komm, Jesu, komm“ BWV 229
Julia Selina Blank
Dirigentin Franziska Kuba Dirigentin John Lidfors Dirigent Christian Raudszus Violoncello Annette Rheinfurth Kontrabass Christine Kessler Orgel RIAS Kammerchor Berlin Biografien der Finalist*innen Julia Selina Blank Julia Selina Blank ist Gründerin und Dirigentin des JSB-Ensembles Oslo sowie künstlerische Leiterin des Kammerchores NOVA, einer der führenden Laienchöre Norwegens. Sie gewann den World Choral Conducting Competition in Hong Kong 2019 und den London International Choral Conducting Competition 2018. Seit Beginn des Jahres 2021 erhält sie ein Stipendium des Norwegischen Kulturministeriums für junge, talentierte Künstler. In der Saison 21/22 ist sie als Gastdirigentin beim Slowenischen Philharmonischen Chor wiedereingeladen und übernimmt Einstudierungen beim Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Norwegischen Solistenchor (Det Norske Solistkor), wo sie 2016–18 als Assistentin von Grete Pedersen arbeitete. Ihr Studium in Chordirigieren absolvierte sie in München bei Michael Gläser und in Stockholm bei Fredrik Malmberg. Sie schloss ihr Masterstudium 2018 in Oslo bei Grete Pedersen ab. Julia Selina Blank wurde 2017 in die Förderung des Forum Dirigieren aufgenommen.
Franziska Kuba
Franziska Kuba ist die künsterlische Leiterin des Chor Beau in Leipzig. Zunächst studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig Schulmusik, bevor sie an der Hochschule für Musik Weimar ein Chordirigierstudium bei Jürgen Puschbeck und Gunter Kahlert absolvierte. Weiterhin studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig historischen Gesang. Im Sommer 2021 war sie als Chordirektorin beim Bundesjugendorchester und der Opera Jeunesse tätig. In der Spielzeit 2020/21 leitete sie als Chordirektorin zwei Produktionen am Schauspiel Leipzig. Zudem übernahm sie die Einstudierung von „The World to Come“ beim Rundfunkchor Berlin und dirigierte die Vorstellungen. 2019 gründete sie das Ensemble für alte und zeitgenössische Musik, „Neue Kammer“. Seit 2017 wird sie auch vom Forum Dirigieren gefördert. Franziska Kuba hatte einen Lehrauftrag für Chorleitung an der Musikhochschule Freiburg und übernahm eine Assistenz bei Cornelia von Kerssenbrock an der Oper Immling.
John Lidfors
John Lidfors war Finalist des CSO Sir Georg Solti Dirigierwettbewerbs 2019. Aktuell ist er in Los Angeles ansässig und als freischaffender Dirigent tätig. Zuvor war er für zwei Spielzeiten den Bochumer Symphonikern und dem Philharmonischen Chor Bochum verbunden. Als Chordirigent leitete John Lidfors Aufführungen von Haydns Schöpfung, Mozarts Requiem, Händels Messiah, Honeggers König David und Strawinskys Psalmensymphonie. Als Stipendiat des Forum Dirigieren arbeitete er mit dem MDR Rundfunkchor Leipzig, dem WDR Rundfunkchor Köln, der Gaechinger Cantorey und dem Philharmonischen Chor Berlin. Darüber hinaus stand er am Pult des Rundfunkchors Berlin sowie des Oregon Bach Festival Chorus in den USA. Sein Studium in Orchester- und Chordirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien schloss John Lidfors 2010 ab. 2017 absolvierte er die postgraduale Ausbildung der International Conducting Academy Berlin.
Weitere Informationen
Forum Dirigieren
Das Forum Dirigieren (ehemals: Dirigentenforum) ist das Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland. In den Sparten Orchester- und Chordirigieren werden durch Meisterkurse junge Talente gefördert und die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit renommierten Dirigentenpersönlichkeiten ermöglicht. Die Stipendiaten des Forum Dirigieren durchlaufen ein umfangreiches Arbeitsprogramm mit professionellen Orchestern und Chören. Die Vermittlung von Assistenzen, Förderkonzerten, Preisen und Stipendien ist weiterer Bestandteil der Förderung. Das Forum Dirigieren richtet außerdem den Deutschen Dirigentenpreis in Köln und den Deutschen Chordirigentenpreis in Berlin aus.
Deutscher Musikrat
Der Deutsche Musikrat (DMR) engagiert sich für die Interessen von 15 Millionen musizierenden Menschen in Deutschland und ist weltweit der größte nationale Dachverband der Musikkultur. Er repräsentiert rund 100 Organisationen und Dachverbände des professionellen Musiklebens und des Amateurmusizierens sowie die 16 Landesmusikräte. Der Deutscher Musikrat e.V. in Berlin setzt mit seiner musikpolitischen Arbeit als zivilgesellschaftlicher Akteur Impulse für ein lebendiges Musikleben und ist steter Dialogpartner für den Deutschen Bundestag und die Bundesregierung. Die Deutscher Musikrat gGmbH in Bonn organisiert als Träger die dreizehn langfristigen Förderprojekte des DMR: Ensembles: Bundesjugendorchester, Bundesjugendchor, Bundesjazzorchester; Wettbewerbe: “Jugend musiziert“, Jugend jazzt, Deutscher Musikwettbewerb, Deutscher Orchesterwettbewerb, Deutscher Chorwettbewerb; Förderung: Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb, Forum Dirigieren, Podium Gegenwart, PopCamp und Service: Deutsches Musikinformationszentrum (miz). Der Deutsche Musikrat setzt außerdem vier temporäre Förderprogramme der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) um. Dies sind das Förderprogramm Landmusik sowie „NEUSTART KULTUR – Digitalisierung Musikfachhandel", „NEUSTART KULTUR – Stipendien Programm Klassik" und „NEUSTART KULTUR – Freie Musikensembles“. Der DMR wurde 1953 gegründet und ist die größte Bürgerbewegung im Kulturbereich. Als Mitglied der UNESCO hat er sich in seinem Handeln der Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen verpflichtet und steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Kontakt: Lisanne Wiegand – Projektleitung Forum Dirigieren
Tel.: 0228 – 2091 142
wiegand@musikrat.de
Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH
Dr. Anke Steinbeck – Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0228 – 2091 165
steinbeck@musikrat.de
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